Hochbeete anlegen und bepflanzen - ein Garten auf kleiner Fläche, lernen Sie die Vorteile kennen
Was sind die Vorteile eines Hochbeetes?
Auch ohne Garten haben Sie mit einem Hochbeet die Möglichkeit Kräuter, Gemüse und Blumen anzubauen. Sie können Hochbeete in unterschiedlichen Größen kaufen oder bauen und selbst auf dem kleinsten Balkon ist Platz dafür.
Vorteile von Hochbeeten:
- Mit einem Hochbeet ist es auch ohne Garten möglich zu gärtnern. Urban Gardening ist erst durch Hochbeete und große Gefäße erfolgreich geworden.
- Für Menschen im Rollstuhl gibt es bestimmte Hochbeetmodelle, die es ermöglichen, mit dem Rollstuhl unter das Hochbeet zu fahren und so eigenständig die Pflege und Ernte im Hochbeet durchführen zu können.
- Mit einem Hochbeet erfolgt die Gartenarbeit ganz besonders mühelos und ohne anstrengendes Bücken. Sie arbeiten im Stehen und genießen dadurch beim Pflanzen und Ernten eine rückenschonende Arbeitshöhe.
- Neben der angenehmen Körperhaltung bei der Pflanzenpflege sind Schnecken seltener ein Problem. Für die gefräßige Nacktschnecke ist es schwieriger, in das Hochbeet zu gelangen. Auch Wühlmäuse können an Ihrem Gemüse im Hochbeet keinen Schaden anrichten.
- Durch die unterschiedlichen Schichten kommt es zu einem Verrottungsprozess im Hochbeet, was zur schnelleren Erwärmung der Pflanzerde und damit zum verbesserten Pflanzenwachstum führt. Durch den Aufbau und die Schichtung wird mehr Wärme gespeichert als in einem flachen Beet. Damit wird eine lange Vegetationsperiode erreicht. Bei der Verrottung des organischen Materials wird Wärme frei, die die Anzucht im Frühling beschleunigt und im Herbst die Wärme länger speichert. Weiter entsteht im Hochbeet auch Wärme durch die seitliche Sonnenbestrahlung und die dunkle Farbe des Hochbeetes.
- Eine Aussaat kann im Hochbeet oder Frühbeet früher als im normalen Beet im Garten erfolgen. Der Boden ist schneller abgetrocknet, und ähnlich wie im Frühbeet, kann in manchen Jahren bereits im Februar die erste Aussaat und im März das erste Pflanzen erfolgen. Erfahren Sie mehr zum Thema Aussaat in unseren Aussaatkalendern.
- Ein Hochbeet kann als Sichtschutz auf der Dachterrasse, dem Balkon oder im Garten dienen.
- Der Anbau von wärmeliebenden Pflanzen wie Auberginen, Zucchini, Paprika und Tomaten ist im Hochbeet ideal. Häufig sind die Erträge im Hochbeet höher als im Beet.
- Spezialkulturen wie die Heidelbeere gedeihen im Hochbeet bestens. Verwenden Sie hierfür ausschließlich Kölle's Beste Rhododendronerde. Mit der Spezialerde im Hochbeet schaffen Sie die besten Bedingungen für einen reichen Ertrag.
- Als Zierpflanzenbeet verschönert das Hochbeet Ihren Balkon und Garten und kann bunt gemischt mit Blumen und Gemüse bepflanzt werden. Auf Flächen, wo sonst nur Balkonkästen oder große Töpfe stehen, schafft die großzügige Kulturfläche neue Möglichkeiten zur Bepflanzung. Im Hochbeet ist das Erdvolumen um ein Vielfaches größer als bei Töpfen, dadurch wird die Entwicklung vieler Pflanzen begünstigt.
- Schnittgut und Gartenabfälle können zerkleinert beim Anlegen des Hochbeetes verwendet werden. Somit werden die im Garten anfallenden organischen Materialien nachhaltig eingesetzt und es entsteht ein Kreislauf.
Tipps zur Größe eines Hochbeetes
Wichtig für ergonomisches Arbeiten ist die richtige Höhe des Hochbeetes. Bei Menschen mit einer Größe von 1,60 bis 1,80 Metern ist ein 80 bis 85 cm hohes Hochbeet ideal. Für größere Personen sollte das Hochbeet ca. 1 Meter hoch sei. Nur bei der richtigen Höhe ist ein rückenschonendes Arbeiten möglich. Ergänzend gibt es spezielles Werkzeug für die Arbeit im Hochbeet, die ein rückenschonendes Arbeiten möglich machen. So sind hier die Stiele des Werkzeugs auf die Tiefe der Hochbeete abgestimmt. Ideal sind Kulturflächen mit einer maximalen Breite von 120 cm, so können Sie bequem ohne große Mühe von beiden Seiten an die Pflanzen greifen.
Für den Anbau von Kräutern auf dem Balkon sind kleine Beete bestens geeignet. Für einen Gemüsegarten mit verschiedenen Arten empfiehlt es sich, ein Hochbeet mit mehr Erdvolumen auszusuchen. Um das Sonnenlicht optimal auszunutzen, ist eine Ausrichtung in Nord-Süd-Richtung optimal. Zu welchem Material Sie greifen, ist eine persönliche Entscheidung. Neben dem klassischen Rahmen aus Holz stehen Kunststoff und Aluminium sowie Beete aus Recycling-Kunststoff oder Weide zur Verfügung. In Eigenbau kann die neue Generation von Gartenbeeten auch aus Steinen oder Drahtgeflecht gebaut werden.
Richtwerte für die Größe: Ideal ist ein hüfthohes Hochbeet mit einer Breite der doppelten Armlänge. So lässt sich das Hochbeet einfach von beiden Seiten bearbeiten. Steht das Hochbeet an einer Wand oder einem Zaun, so sollte die Breite nur 50 bis 60 cm betragen.
Hochbeet anlegen und mit den richtigen Schichten befüllen
Damit Sie viel Freude und Erfolg mit Ihrem speziellen Frühbeet haben, ist es empfehlenswert, folgende Anleitung beim Bau und bei der Befüllung der einzelnen Schichten zu beachten.
Schicht am Boden
Mit groben Materialien starten und das Hochbeet befüllen. Das können grobe Äste, dicke Zweige, Holz, Laub oder grober Kompost sein. Legen Sie die verschiedenen Materialien als unterste Schicht locker auf den Boden, sodass Wasser gut abfließen kann. Auf dem Balkon kann auch mit Blähton begonnen werden. Diese Schicht verbessert die Drainage und sorgt für eine Durchlüftung der Wurzeln.
Unsere Empfehlung: Kölle Bio Grundfüllung für Hochbeete aus naturreinen, zerkleinerten, heimischen Nadelhölzern.
Schicht in der Mitte
Mit mittelgroben Materialien befüllen. Dies kann leicht verrotteter Kompost oder Stallmist sein. Durch die natürliche Zersetzung mittels Mikroorganismen wird Wärme erzeugt, der Boden belebt und die Bodenfruchtbarkeit wesentlich beeinflusst. Diese zweite Schicht mit einer langsamen Verrottung ist elementar für frisch angelegte Beete. Reine Gartenerde ist nicht empfehlenswert. Wo reifer Kompost fehlt, kann Hochbeetkompost eingesetzt werden. Dieser ist auch für Thermo-Frühbeete oder Gabionen geeignet und im Onlineshop erhältlich.
Unsere Empfehlung: Kölle Bio Kompost für Hochbeete aus grobem, hochwertigem Grünkompost.
Schicht oben
Feine Erde. Hierfür können Sie Hochbeeterde kaufen, wie beispielsweise Kölle Bio Spezialerde für Hochbeete. Wichtig ist, dass die letzte Schicht aus Material besteht, welches die Eigenschaften einer hochwertigen Blumenerde besitzt. Dazu gehören neben Strukturstabilität und Wasserspeicherfähigkeit auch gute Benetzung und eine homogene Zusammensetzung. Die dritte Schicht sollte so konzipiert sein, dass auch sogenannte Starkzehrer gepflanzt werden können, ohne dass Sie gleich düngen müssen. Wie in einem Gewächshaus, Frühbeet oder im Garten kann mit der richtigen Fruchtfolge das ganze Jahr über etwas wachsen.
Profitipp: Wir empfehlen beim Aufbau des Hochbeetes ein engmaschiges Drahtgitter unter der 1. Schicht anzubringen. Dies ist der einfachste Schutz gegen Wühlmäuse. Weiter sollten Sie die Nord-Süd-Ausrichtung berücksichtigen.
Wie und mit was kann man ein Hochbeet bepflanzen?
Grundsätzlich gilt, dass die im Hochbeet entstehende Wärme alle Arten von Pflanzen gut gedeihen lässt. Je nach klimatischen Bedingungen können Sie ab März mit der Aussaat oder dem Bepflanzen im Hochbeet beginnen. Mit was Sie die besondere Kulturfläche bepflanzen, bleibt Ihren Wünschen und Vorlieben überlassen. Wichtig bei der Bepflanzung ist, dass Sie die unterschiedlichen Nährstoffbedürfnisse der einzelnen Gattungen kennen und berücksichtigen. Erfahren Sie im Aussaatkalender für Gemüse, mit welchen Arten Sie beginnen können. Die Anleitung erleichtert die Planung der Fruchtfolge und dient als Jahresplan. Optimal ist eine Bepflanzung in Mischkultur, dadurch wird der Ertrag gesteigert und die Pflanzen sind weniger anfällig gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Erstellen Sie vorab einen Pflanzplan, dadurch wird sichtbar, welche Kulturzeit welche Art benötigt, und Sie nützen dadurch die ganze Vegetationsperiode optimal aus.
Wissensfakt: Je nachdem wie viele Nährstoffe eine Pflanze benötigt, lässt sie sich in Stark-, Mittel- oder Schwachzehrer unterscheiden. Entsprechend der Einteilung sollten Sie die Pflanzen für das Hochbeet auswählen. Direkt nach der Neuanlage sind vor allem Starkzehrer geeignete Pflanzen für den Anbau im Hochbeet.
Nährstoffbedarf von Gemüsearten
Starkzehrer | Mittelzehrer | Schwachzehrer |
Artischocken | Feldsalat | Buschbohnen |
Auberginen | Kohlrabi | Erbsen |
Brokkoli | Mangold | Kresse |
Blumenkohl | Möhren | Kräuter |
Fenchel | Rettich | Radiesschen |
Gurken | Spinat | Rucola |
Kartoffeln | Salat | Portulak |
Kürbis | Zwiebeln | |
Lauch/Porree | ||
Tomaten | ||
Sellerie | ||
Rote Beete | ||
Rhabarber | ||
Zucchini | ||
Zuckermais |
Bitte beachten Sie, dass die Zuordnung der Arten in die Gruppen fließend ist. Je nach Quelle kann eine Gemüseart auch einer anderen Gruppe zugeordnet sein.
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Hochbeet bepflanzen im ersten Jahr
Ein frisch angelegtes Hochbeet enthält viele Nährstoffe, daher sollten Sie zunächst stark zehrende Pflanzen (Starkzehrer) anbauen, die viele Nährstoffe benötigen. Die besten Pflanzen für das 1. Jahr sind: Auberginen, Gurken, Kartoffel, alle Kohlarten, Kürbis, Lauch, Melonen, Paprika, Sellerie, Spargel, Tomaten, Zucchini und Zuckermais.
Idealerweise pflanzen Sie das Gemüse in Mischkultur. Dies bedeutet, dass sich die Pflanzen unterirdisch und über der Erde ergänzen. So werden Nährstoffe je nach Pflanzenart unterschiedlich stark entnommen und auch der Duft der Pflanzen begünstigt das Wachstum gegenseitig. Weiter werden Krankheiten und Schädlinge minimiert.
Für den Anbau von Kartoffeln können Sie das Hochbeet gut im ersten Jahr nutzen. Die Pflanzkartoffeln haben einen hohen Nährstoffbedarf und werden ab März gesetzt.
Um Nitratanreicherungen im Gemüse zu vermeiden, pflanzen Sie Salat, Radieschen und Spinat auf einem Hochbeet mit Kompostfüllung erst im zweiten oder dritten Jahr an. Oder Sie geben als letzte Füllung ausschließlich Bio-Erde auf das Hochbeet, dann ist die Aussaat von Salat, Radieschen und Spinat direkt möglich.
Als Blumenbeet können Sie im ersten Jahr Dahlien und Zierlauch anpflanzen oder Sonnenblumen, Kapuzinerkresse und Löwenmäulchen aussäen. Im zweiten Jahr können Sie die Erde dann mit allen möglichen Gattungen bepflanzen. Gut gedeihen in dem lockeren Substrat Rote Bete, Möhren, Pastinaken und Petersilienwurzeln.
Profitipp: Bepflanzen Sie Ihr Hochbeet im ersten Jahr mit Kartoffeln, Lauch, Tomaten, Zucchini, Mais, Sellerie, Kohl oder anderen Starkzehrern. Achten Sie auf die Verträglichkeit der einzelne Arten.
Hochbeet bepflanzen im zweiten und dritten Jahr
Nach der Kultur der Starkzehrer im ersten Jahr, können Sie im zweiten Jahr das Hochbeet mit Mittel- und Schwachzehrern bepflanzen. Gut geeignet für den Anbau im Hochbeet im 2. Jahr sind Endivien, Kohlrabi, Möhren, Radicchio, Rettich, Zuckerhut, Erdbeeren.
Kräuter und Erdbeeren werden vorzugsweise in Hochbeete mit flacher Füllung ohne Kompost gepflanzt. Da bei mit Kompost befüllten Hochbeeten im 1. Jahr zu viele Nährstoffe freigesetzt werden, ist das Nährstoffangebot zu hoch und im ersten Schritt sollten Sie hier auf die Kräuteranzucht verzichten. Eine Variante ist, dass Sie nach der Grundfüllung nur Bio-Erde auf das Beet füllen, so können Sie auch direkt im ersten Jahr alle Arten im Hochbeet pflanzen.
Im dritten Jahr werden vor allem Schwachzehrer im Hochbeet angepflanzt. Pflanzen Sie diese Gruppe bereits im ersten Jahr an, kann es zu hohen Nitratwerten im Gemüse kommen.
3 Tipps zum Anbau im Hochbeet:
- Achten Sie auf einen passenden Pflanzabstand, nur so entfalten sich die einzelnen Arten optimal. Bei zu dichter Pflanzung kann es zu einem erhöhten Befall durch Schädlinge oder pilzliche Erkrankungen kommen.
- Pflanzen Sie auch im Hochbeet möglichst in Mischkultur. Verschiedene Gemüsearten begünstigen sich gegenseitig.
- Pflanzen Sie nie zwei Jahre nacheinander dieselbe Kultur.
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Die richtige Planung: Hochbeet bepflanzen mit einem Jahresplan
Grundsätzlich gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie Sie das Hochbeet bepflanzen können. Wesentlich für den Erfolg sind die Verwendung der passenden Erde, die Himmelsausrichtung, hochwertiges Saatgut oder kräftige Gemüsepflanzen. Je nach Bedürfnissen können Sie im ersten Jahr aus der Gruppe der Starkzehrer auswählen.
5-Jahres-Planung Bepflanzung Hochbeet:
- 1. Jahr: Fenchel, Kürbis, Zucchini
- 2. Jahr: Gurke, Rote Beete, Kohlrabi
- 3. Jahr: Karotten, Dill, Zwiebeln, Mangold
- 4. Jahr: Radieschen, Salat, Erbsen
- 5. Jahr: optionale Anbaupause, Auffrischung der Erde oder Nutzung als Wildblumenwiese
Gemüse-Hochbeet bepflanzen
Erfahren Sie im Kalender Pflanzpartner im Gemüsegarten, welche Kombinationen optimal sind und welche Arten Sie besser nicht zusammen anpflanzen sollten. Mit einem Pflanzplan ist es leicht, die Fruchtfolge zu koordinieren und die optimalen Pflanzpartner zu berücksichtigen.
Kräuter-Hochbeet bepflanzen
Möchten Sie im Hochbeet Kräuter pflanzen, ist es wichtig, die Bedürfnisse der einzelne Arten zu kennen. Vor allem im ersten Jahr ist der Nährstoffgehalt im Hochbeet recht hoch und für die meisten Kräuter nicht optimal. Salbei, Thymian, Rosmarin und Lavendel wachsen am besten auf nährstoffarmem Boden. Daher ist es wichtig, dass Sie bei der Anlage die letzte Schicht mit Bio Kräutererde durchführen, alternativ Bio Pflanzerde gemischt mit Sand.
3 Tipps zum Kräuteranbau im Hochbeet:
- Pflanzen Sie hochwachsende Kräuter wie Liebstöckel, Salbei, Estragon und Rosmarin nach Norden hin. Dadurch nehmen Sie niedrig wachsenden Arten die Sonne nicht weg.
- Niedrig wachsende Kräuter wie Petersilie, Majoran, Kresse und Schnittlauch sollten Sie in südlicher Ausrichtung pflanzen.
- In die Mitte werden die halbhohen Arten wie Pfefferminze, Kerbel und Anis gepflanzt. Achten Sie bei der Pflanzung von Minze darauf, dass Sie entweder die Pflanze in Töpfen belassen und somit die Ausläuferbildung minimieren, oder Sie Arten wählen, die sich weniger stark ausbreiten
Blumen-Hochbeet bepflanzen
Wie bei Gemüse wird auch bei Blumen in Starkzehrer, Mittel- und Schwachzehrer unterschieden. Daher ist es ratsam, die Bedürfnisse der einzelnen Blumen zu kennen und entsprechend im ersten Jahr nach der Anlage vor allem Starkzehrer im Hochbeet zu pflanzen.
- Starkzehrer Blumen: Chrysanthemen, Sonnenblumen, Tulpen
- Mittelzehrer Blumen: Dahlien, Löwenmäulchen
- Schwachzehrer Blumen: Tagetes, Ringelblume, Lavendel
Tipp: Im naturnahen Garten kann das Hochbeet auch als Blumenwiese fungieren. Mit Wildblumensamen bieten Sie Bienen, Hummeln und anderen Insekten über Monate eine wertvolle Nahrungsquelle. Direkt nach der Neuanlage ist der Boden zu reich an Nährstoffen und die Wildblumen gedeihen nicht optimal. Daher sollten Sie möglichst erst im 2. oder 3. Standjahr die Blumenmischungen einsäen. Ergänzend können Sie mit ausgewählten Blumenzwiebeln eine Bienenweide oder Schmetterlingsweide erschaffen. Besonders geeignet sind einfach blühende Zwiebeln wie Scilla, Winterlinge, Botanische Krokusse, Traubenhyazinthen oder Zierlauch. In Kombination mit passenden Insektenhotels können Sie durch das Hochbeet mit Wildblumen im Garten Nützlinge ansiedeln.
Wann erfolgt der Aufbau des Hochbeetes?
Ihren Traum von einem Hochbeet können Sie prinzipiell ganzjährig realisieren. Besitzen Sie bereits einen Garten und möchten Schnittgut und vorhandenen Kompost verwerten, so ist der richtige Zeitpunkt für die Neuanlage von Oktober bis April. Im ersten Schritt können Sie auch nur das Grundgerüst aufbauen und die erste Schicht befüllen.
Ähnlich wie bei einem Frühbeet stehen Spinat und Feldsalat den ganzen Winter über zur Ernte bereit. Hierbei ist es wichtig, dass Sie die obere Füllschicht mit Bio-Erde durchführen. Besonders bei Varianten mit Abdeckung können Sie nach der Befüllung im Spätsommer lange bis zum Herbst noch pflanzen und aussäen.
Hochbeet nachfüllen
Nach dem Winter ist die Füllung im Hochbeet meist zusammengesackt. Die groben Materialien und der Strauchschnitt im unteren Bereich des Hochbeetes verrotten und es kann zu einer Absackung bis zu 30 cm kommen. Daher ist es wichtig, dass Sie vor der Aussaat oder Neupflanzung das Hochbeet nachfüllen. Prinzipiell wäre eine Bepflanzung auch im abgesackten Hochbeet möglich, doch je nach Sonnenstand werfen die Wände des Hochbeetes Schatten und die Bewirtschaftung ist nicht so ergonomisch. Daher empfiehlt es sich, das Hochbeet regelmäßig im Frühjahr aufzufüllen.
Es gibt zwei Möglichkeit wie Sie das Hochbeet nachfüllen können:
1. Variante: Sie füllen als oberste Schicht feine Hochbeeterde nach.
2. Variante: Sie schieben die oberste Schicht zur Seite und füllen als darunter liegende Schicht leicht verrotteten Kompost, Grasschnitt oder abgelagerten Mist ein. Anschließend geben Sie eine feine Deckschicht (Hochbeeterde) über das organische Material.
Die zweite Variante ist mühsam, aber bringt durch das Einschichten des organischen Materials einen großen Vorteil. Durch die Verrottung entsteht Wärme, die förderlich für die Pflanzenentwicklung ist. Ferner spart diese Variante Geld, da das organische Material meist kostenlos zur Verfügung steht.
Grundsätzlich gilt, dass es ein ganz normaler Vorgang ist, wenn die Erde im Hochbeet zusammensackt. Durch die unterschiedlichen Schichten und Materialien erfolgt im Laufe des Jahres eine Zersetzung. Regenwürmer, verschiedene Kleinstlebewesen und bodenbürtige Pilze zersetzen das organische Material und Humus entsteht. Daher ist das Zusammensacken der Erde im Hochbeet ein Beweis, dass das Bodenleben intakt und als positiv zu betrachten ist.
Wenn Sie zwei oder mehrere Hochbeete besitzen, können Sie auch zuerst die oberste Schicht von einem Beet zum Auffüllen auf ein anderes Hochbeet verwenden. Dann am zweiten Hochbeet eine Schichtung wie unter Variante 2 vornehmen.
Profitipp: Wenn Sie Spargel, Schwarzwurzeln, Möhren oder Pastinaken anbauen möchten, können Sie zum Nachfüllen Sand ins Hochbeet geben. Diese Gemüsearten bevorzugen einen gut durchlässigen, leichten Boden.
Praktische Tipps rund um das Thema Hochbeet
Bodenverbesserung im Hochbeet durch Gründüngung
Nach der letzten Ernte im Herbst kann zur Bodenverbesserung Gründüngung eingesät werden. Gut geeignet sind hierfür Phacelia oder Gelbsenf. Die Pflanzen wachsen im Herbst und bleiben den ganzen Winter auf dem Hochbeet stehen. Im Frühling kann das organische Material eingearbeitet werden. Die Gründüngungspflanzen lockern den Boden im Hochbeet und verbessern den Humusgehalt, was sich positiv auf die Nährstoffverfügbarkeit auswirkt. Vor allem nach dem 3. Jahr empfiehlt sich eine Einsaat mit Gründüngung im Hochbeet.
Hochbeet winterfest machen
Vergleichbar mit dem Gemüseanbau im Boden gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, das Hochbeet winterfest zu machen. Je nach Vorliebe können Sie den Boden leicht auflockern oder mit Stroh, Heu oder einer dünnen Mulchschicht aus Rasenschnitt abdecken. Auch der Einsatz von durchlässigem Vlies oder Dachpappe ist möglich. Das Abdecken des Hochbeetes mit undurchlässiger Folie ist ungeeignet, denn meist kommt es zu Schimmelbildung durch Schwitzwasser.
Ernte im Hochbeet im Winter
Um im Winter Feldsalat, Spinat oder wintergrüne Kräuter ernten zu können, empfiehlt sich der Einsatz einer Abdeckhaube. Wichtig ist, dass diese Abdeckung belüftbar ist, und es zum Luftaustausch kommt. Alternativ kann mit Gemüsevlies das Wintergemüse vor Kahlfrösten geschützt werden.
Sie benötigen Hilfe bei der Gartenpflege oder Gartengestaltung und wohnen in der Nähe einer unserer Gartencenter*? Gerne helfen Ihnen unsere Gärtnerservice-Teams vor Ort weiter. Nutzen Sie einfach unser Gärtnerservice Kontaktformular.
* Sie finden uns in: Berlin-Brandenburg (Borgsdorf, Dallgow-Döberitz, Hoppegarten, Teltow, Wildau), Hamburg, Heilbronn, München, Nürnberg, Stuttgart, Unterhaching und Wiesbaden.
Als Bereichsleiter Bio Anbau schätze ich bei Pflanzen-Kölle besonders unseren Ressourcen- und Klimaschutz und unseren nachhaltigen Sortimente.
Fakten zu Quido Kleiner:
- Ausbildung zum Gärtnermeister, Fachrichtung Blumen- und Zierpflanzen
- Im grünen Bereich tätig seit: 1979
- Bei Pflanzen-Kölle seit: 1991
- Aufgaben: Bereichsleiter Bio Anbau in den eigenen Gärtnereien, Planung und Entwicklung der Bio Sortimente, Einhaltung und Umsetzung der Bio Verordnung
- Für diese Pflanzen schlägt mein Herz: Kräuter in all ihrer Vielfalt und Spathiphyllum (Einblatt)
- Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: fachliche Kompetenz, Zuverlässigkeit, lange Haltbarkeit unserer Produkte, Glaubwürdigkeit.