Trockenresistente Pflanzen – der Garten in Zeiten des Klimawandels
Das Klima verändert sich: Trockene Sommer, milde Winter, Starkregen und mächtige Stürme sind deutliche Anzeichen. Mancher Gartenbesitzer überlegt sich, wie er seinen Garten retten kann. Pflanzen im Garten zu reduzieren ist der falsche Weg, denn durch das lebendige Grün wird die Umgebungstemperatur gesenkt und die heimische Fauna unterstützt. Ohne Pflanzen haben Insekten und andere Tiere keine Lebensgrundlage. Mit dem richtigen Wissen ist es möglich, im Garten mit Trockenheit und Hitze umzugehen. Jedoch wird durch die veränderten Bedingungen ein klimaangepasstes Gärtnern notwendig. Was dies konkret bedeutet, zeigen wir Ihnen im nachfolgenden Beitrag auf. Wesentlich ist das Gärtnern nach dem Vorbild der Natur. Durch ein verändertes Mikroklima schaffen Sie es auch nach langer Trockenheit, noch blühende Beete im Spätsommer und Herbst zu erleben.
- Pflanzenauswahl
- Bodenbeschaffenheit/Mulchen und Boden immer bedeckt halten
- Regenwasser sammeln und wassersparend Bewässern
Wissensfakt: Pflanzen können die Umgebungstemperatur durch Verdunstung senken. Vitale Pflanzen nehmen Sonnenenergie auf und wandeln sie in Verdunstungskälte um. Achten Sie daher auf so wenig wie möglich versiegelte Flächen in Ihrem Garten.
Auswahl der Trockenkünstler in Zeiten des Klimawandels
Der Wasserbedarf bei Pflanzen variiert je nach Art. Grundsätzlich tolerieren heimische Pflanzen das vorherrschende Klima besser. Standortangepasste Pflanzen sind widerstandsfähiger und passen sich den vorhandenen Bedingungen besser an. So sind Bio Stauden durch natürliche Stärkungsmittel robust und blühwillig. Die auch als Trockenkünstler bezeichneten Pflanzen tolerieren zum Teil sogar längere Trockenphasen ohne Schaden. Oft haben diese Pflanzen behaarte oder wachsartig überzogene Blätter oder Triebe. Manche Stauden haben wasserspeichernde Blätter.
20 trockenresistente Stauden:
- Bergminze
- Bleiwurz
- Eisenkraut
- Fetthenne
- Gaura
- Hauswurz
- Katzenminze
- Katzenpfötchen
- Lavendel
- Nachtkerze
- Schafgarbe
- Schleierkraut
- Schleifenblume
- Sonnenröschen
- Spanisches Gänseblümchen
- Spornblume
- Storchschnabel
- Witwenblume
- Wolfsmilch
- Wollziest
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5 trockenresistente Kräuter:
- Bohnenkraut
- Oregano
- Salbei
- Rosmarin
- Thymian
Grundsätzlich sind Gräser wahre Trockenkünstler. Im ersten Jahr nach der Pflanzung ist es wichtig, dass sie bei langer Trockenheit gegossen werden. Sind Gräser am Standort etabliert, können sie lange ohne Bewässerung auskommen.
7 trockenresistente Gräser:
- Calamagrostis (Reitgras)
- Carex (Segge)
- Cortaderia (Pampasgras)
- Festuca (Schwingel)
- Miscanthus (Chinaschilf)
- Panicum (Rutenhirse)
- Stipa (Federgras)
15 trockenresistente Sträucher und Bäume:
- Apfel- und Birnbäume
- Bartblume
- Besenginster
- Blauraute
- Feuerdorn
- Feldahorn
- Goldjohannisbeere
- Kornelkirsche
- Rosen
- Sanddorn
- Schmetterlingsflieder
- Tafeltrauben
- Tamarisken
- Wacholder
- Weißdorn
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5 trockenresistente Bodendecker:
- Teppichthymian
- Zwergmispel
- Efeu
- Waldsteinia
- Drahtwein
Wissensfakt: Forcieren Sie Laubgehölze. Diese haben einen stärkeren Kühleffekt als Nadelgehölze.
Bodenbedingungen optimieren für trockenresistente Pflanzen
Durch den Klimawandel verändern sich die Niederschlagsmengen. Starkregen verursacht Erosion, Trockenheit schadet dem Bodenleben und verschlechtert die Bodenstruktur. Optimal für die meisten Pflanzenarten ist ein lockerer, humoser Boden, der gut Wasser speichern kann und nicht verschlämmt. Nachfolgend einige Möglichkeiten, wie Sie den Boden für trockenresistente Pflanzen verbessern und dadurch das Wachstum unterstützen können:
- Große Gehölze werden mit Bodendecker unterpflanzt.
- Mulchen Sie freie Flächen mit Kompost Grünschnitt u. ä. Materialien. Auch im Winter ist es wichtig, dass der Boden bedeckt ist.
- Pflanzen Sie Gemüse in Mischkultur. Durch geeignete Partner entwickeln sich die Arten besser und der Boden ist bedeckt. Mit einer gelungenen Mischkultur wachsen die Pflanzpartner bestens. Außerdem ist eine Mischkultur wassersparend und Sie haben weniger Arbeit.
- Auf leeren Flächen hilft die Einsaat von Gründung. Ausgewählte Arten fördern das Bodenleben und dadurch die Humusbildung nachhaltig und verhindern Austrocknung und Erosion.
- Lockern Sie den Boden nach Niederschlägen und unterbinden so die Kapillarwirkung.
- Verzichten Sie auf ein zu tiefes Umgraben. Viele Bodenlebewesen leiden nach dem Umgraben und sterben ab. Der Abbau von Humus in pflanzenverwertbare Nährstoffe wird durch zu tiefes Umgraben gestört und die Bodenstruktur verschlechtert sich.
- Vermeiden Sie unerwünschte Beikräuter. Diese stehen in Konkurrenz zu den Kulturpflanzen.
- Mit einem leicht welligen Profil im Garten können Sie die Austrocknung des Bodens minimieren. Die Hügel halten den Wind etwas ab und der Boden trocknet langsamer. In den Senken kann sich das Wasser sammeln und langsam versickern.
Profitipp: Die wichtigste Maßnahme zur Erhaltung der Bodenstruktur ist eine kontinuierliche Bodenbedeckung! Vermeiden Sie Zeiten ohne Bodenbedeckung.
Auch trockenresistente Pflanzen benötigen Wasser
Für Wachstum, Blütenbildung und Fruchtausbildung ist das Vorhandensein von Wasser unabdingbar. Fällt zu wenig Niederschlag, muss gegossen werden. Besonders nachhaltig ist das Gießen mit Regenwasser. Neben Regentonnen ist es möglich den Niederschlag in unterirdischen Zisternen zu sammeln.
Sammeln Sie so viel Regenwasser wie möglich!
10 Tipps für das richtige Gießen
- Ideal ist es, wenn Sie am frühen Morgen oder am späten Abend gießen. So steht der Pflanze das Wasser direkt zur Verfügung.
- Pflanzen durchdringend gießen: Gießen Sie Ihre Pflanzen in Abständen kräftig, das ist besser als tägliches Gießen mit geringen Wassermengen. Konkret bedeutet durchdringend gießen: besser jeden zweiten oder dritten Tag etwas mehr geben als jeden Tag nur ein bisschen. Durch das kräftige Gießen sickert das Wasser in tiefere Erdschichten und steht den Pflanzenwurzeln somit längerfristig zur Verfügung. Wird nur wenig Wasser verabreicht, ist die Verdunstung höher und das verabreichte Wasser steht den Pflanzen nur bedingt zur Verfügung.
- Richtig gießen: Wichtig ist, dass Sie die Pflanzen gießen und nicht nur die Blätter benetzen. Wird das Wasser oberflächlich gegeben, ist die Verdunstung riesig und das Entstehen von Pilzerkrankungen wird gefördert. Geben Sie das Wasser beim Pflanzen gießen daher direkt an die Wurzel und so wenig wie möglich über die Blätter. Durch den sogenannten Gießrand steht das Wasser den Pflanzen zur Verfügung und fließt nicht weg. Durch das richtige Gießen sparen Sie Wasser und vermeiden Krankheiten.
- Gießen Sie vor allem Gehölze und Stauden, die erst in diesem oder im letzten Jahr gepflanzt wurden. Ältere Bäume sollten Sie bei längeren Trockenperioden auch gießen. Gehölze, die bereits 10 Jahre und länger gepflanzt sind, tolerieren Trockenheit besser, leiden in extremen Jahren aber auch.
- Rasenflächen regenerieren nach Trockenheit. Daher kann auf das Gießen von Rasen verzichtet werden. Bei der Neuanlage sollten Sie auf trockentolerante Rasenmischungen oder Wildblumenmischungen zurück greifen.
- Achten Sie darauf, dass Sie selektiv gießen. D.h., das Wasser sollte direkt an die Pflanze gelangen und nicht über Regner ausgebracht werden. Besonders effektiv ist die Besserung mittels Tropfschläuchen. Hier gelangt das Wasser direkt an die einzelne Pflanze.
- Mulchen Sie den Boden mit grobem Material (Rasenschnitt, Kompost, Mulch) und verringern so die Verdunstung. Achten Sie darauf, dass der Boden immer bedeckt ist.
- Durch Hacken unterbrechen Sie die Kapillarität des Bodens. Daher ist ein regelmäßiges Hacken zwischen Stauden und im Gemüsebeet eine effiziente Maßnahme, das Entweichen der Bodenfeuchtigkeit zu minimieren. Alte Weisheit: Einmal Hacken spart dreimal gießen
- Gemüse, das dicht in Mischkultur steht, benötigt weniger Wasser als einzelne Pflanzen.
- Kontrollieren Sie die Bodenfeuchtigkeit. Es ist schwer einzuschätzen wie trocken die Erde ist. Als Richtwert empfiehlt es sich 20 bis 30 Liter Wasser pro Quadratmeter zu gießen.
Profitipp: Mit einem Spatenstich sehen Sie ob das verabreichte Wasser bis an die Wurzeln gelangt. Ist der Boden nach 10 cm trocken, ist die Wassermenge zu gering.
Sie benötigen Hilfe bei der Gartenpflege oder wollen Ihren Garten neu gestalten und wohnen in der Nähe einer unserer Gartencenter*? Gerne helfen Ihnen unsere Gärtnerservice-Teams vor Ort weiter. Nutzen Sie einfach unser Gärtnerservice Kontaktformular.
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Lesen Sie mehr zum Thema Trockenheit und Hitze in folgenden Beiträgen:
Wir empfehlen Neupflanzungen und die Neuanlage von Rasenflächen im Spätsommer – so haben die Pflanzen genügend Zeit zur Wurzelbildung und sind für den nächsten warmen, trockenen Sommer gut gerüstet!
Mit dem Umstellen unserer Gärtnerei auf Bio können wir als Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten.
Fakten zu Kathrin Setz:
- Ausbildung: Gärtnermeisterin
- Im grünen Bereich tätig seit: 1988
- Bei Pflanzen-Kölle seit: 1990
- Aufgaben: Produktionsleiterin der eigenen Staudengärtnerei / Bio in Heilbronn
- Für diese Pflanze schlägt mein Herz: Pampasgras (Cortaderia)
- Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: unsere Kundenzufriedenheit